Ergebnisse

 

Was erreicht wurde:
Stärkung des Gemeinwesens im Dorf

Zusammenwirken von kirchlich und kommunal Verantwortlichen

Die Vernetzung von Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen wurde gestärkt oder neu etabliert – es gibt neue Orte für inspirierenden Austausch und aktiven Dialog in den Dörfern, das Dorfleben ist intensiver geworden.

 

Arbeitsgruppe im Modellprojekt »Kirche und Kommune«

Sichtbares Zeichen: Eigenes Logo als identitätsstiftendes Bild

Es sind jeweils ortstypische Gebäude und Symbole zu sehen, zusammen mit einem kurzen, Verbindung herstellenden Slogan.

Für eine klare Wiedererkennnug: Identifikationszeichen für das Projekt »Kirche und Kommune«

Das Vorgehen im Modellprojekt

Grundhaltung? Wertschätzung und Offenheit!

Im Modellprojekt wurden die Methoden Appreciate Inquiry (AI) als methodische Rahmung des gesamten Projektes sowie eine Zusammenstellung aufeinander aufbauender Beteiligungsformate als partizipative Methoden genutzt.

Aus der Team- und Organisationsentwicklung ist Appreciate Inquiry (AI) als ein werteorientierter Ansatz bekannt, der eine wertschätzende und affirmative Grundhaltung in Teams, Organisationen oder Gemeinwesen fördert, in der die wertschätzende Befragung (oder Erkundung) ein zentrales Element bildet. Dieser Ansatz wurde in den 1980er-Jahren von David Cooperrider von der Case Western Reserve University in den USA entwickelt  (Cooperrider Whitney & Stavros, 2008).

AI konzentriert sich auf die Stärken, das Positive, das Potenzial eines Systems. Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen werden beim Ansatz der AI Probleme nicht direkt bearbeitet, sondern in Änderungswünsche umformuliert. Typische Themen sind die Entwicklung langfristiger Ziele und Maßnahmen mit dem Plan der Einflussnahme auf die Öffentlichkeit und die Gesellschaft (Whitney & Trosten-Bloom (2010).

Der Einsatz von AI ist dort angemessen, wo Fähigkeiten, Verhaltensweisen oder Leistungen eines ganzen Systems weiterentwickelt werden sollen oder wo es darum geht, die Zukunft dieses Systems zu entwerfen und neu zu gestalten.

Innerhalb der AI werden vier Phasen empfohlen, und die AI-Prozesse können in unterschiedlicher Form, auch in Abwandlungen der ursprünglichen Theorie, eingesetzt werden. Die vier Phasen heißen »Discovery«, »Dream«, »Design« sowie »Destiny«:

Discovery – Entdeckungsphase, Verstehen. Durch Interviews sollen Gelingensfaktoren für eine bestimmte Problemstellung erkannt und verstanden werden.

Dream – Traumphase.  Visionen werden entworfen; es wird erträumt, was zukünftig im besten Fall bezüglich eines gestellten Themas passieren könnte.

Design – Zukunftsentwurf. Es wird bearbeitet, was sein sollte, Visionen werden entwickelt, konkrete Entscheidungen getroffen.

Destiny – Umsetzungsphase. Es wird festgelegt, was geschehen wird und neue Ideen werden verwirklicht.

 

Methoden zur Beteiligung und Vernetzung

Zur konkreten Umsetzung des AI-Ansatzes wurden im Projekt Kirche und Kommune Methoden herangezogen, die eine umfassende Beteiligung der Bürger*innen und einen strukturierten Kommunikationsfluss in den Projektdörfern ermöglichten. Folgende aufeinander aufbauende Formate wurden dafür genutzt:

  • Kick-Off-Meetings: offizieller Startschuss für die Praxisphase des Projektes in dem jeweiligen Modelldorf. Das Projektvorhaben wurde an diesem Termin erstmals mit den Verantwortlichen der Kirche und der Kommune gemeinsam mit einem hohen Aufforderungscharakter zum Mitmachen zu besprechen.  Die Kick-Off-Meetings dienten damit einem ersten Beziehungsaufbau, der Entwicklung einer groben Zeitschiene für das Projektvorhaben und einer ersten inhaltlichen Erläuterung zum Ansatz der Gemeinwesenarbeit.
  • Multiplikator*innen-Meeting: Einladung an z. B. Vorstände der Vereine, Gruppenleitungen oder anderweitig vernetzte Dorfbewohner*innen. Durch die Multiplikator*innen sollte die Projektidee weiter an die Basis getragen werden, um möglichst viele Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen zu erreichen.
  • Kernteam-Meeting: In der Regel waren die Ortsbürgermeister*innen und Pastor*innen des Ortes gemeinsam mit der externen Projektleitung im Kernteam organisiert, ggf. waren weitere Engagierte involviert. Dem Kernteam fiel die wichtige Schnittstellenfunktion zwischen den Aktiven im Ort und der nächsthöheren Ebene zu, wie z. B. der Gemeindeverwaltung und dem Kirchspiel.
  • Projektteam-Meeting: Auf der mittleren Organisationsebene war das Projekt-Team aktiv. In regelmäßigen, meist monatlichen Treffen wurden die Aktivitäten in den einzelnen Projektphasen entwickelt, vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet. Alle Schritte des Vorgehens wurden protokolliert, damit auch Aktive, die nicht regelmäßig teilnehmen konnten, einen Wiedereinstieg fanden.
  • Küchentisch-Gruppen: Die Küchentisch-Teams waren die Arbeitsgemeinschaften, die sich direkt mit einem einzelnen Projektvorhaben beschäftigten. Sie trafen sich in Abhängigkeit vom Projektstatus regelmäßig in kürzeren Abständen und sicherten damit die erfolgreiche Umsetzung der Projektidee.
  • Dorfversammlung: Im Projektverlauf wurden in jedem Modelldorf zwei bis drei Dorfversammlungen anvisiert, vorbereitet durch das Projektteam. Den Dorfversammlungen kam eine zentrale Bedeutung hinsichtlich der Implementierung der einzelnen Projektaktivitäten zu.
  • Dorffest: Die Projektarbeit war mit einem hohen Engagement verbunden. Um dieses zu feiern, die Gemeinschaft zu stärken und ggf. neue Interessierte für Dorfaktivitäten zu gewinnen, gehörten auch Dorffeste zum Projektverlauf. In Verbindung mit einer Andacht oder einem Gottesdienst konnte Neugier auf die Arbeitsergebnisse geweckt werden.

 

 

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